Wann ist Drupal das richtige CMS? Ein Leitfaden für Entscheider

Steven Schulz
Steven Schulz

Wann ist Drupal das richtige CMS? Ein Leitfaden für Entscheider

“Sollen wir WordPress oder Drupal nehmen?” – Diese Frage höre ich seit über 15 Jahren. Die Antwort ist wie immer: Es kommt darauf an.

Drupal ist kein “One-Size-Fits-All” Werkzeug. Es ist ein mächtiges Enterprise-CMS, das seine Stärken erst bei komplexen Anforderungen ausspielt. Wer versucht, eine einfache Landingpage mit Drupal zu bauen, schießt mit Kanonen auf Spatzen. Wer aber versucht, ein komplexes Intranet oder eine Publishing-Plattform mit WordPress zu bauen, wird früher oder später gegen eine Wand laufen.

Dieser Leitfaden hilft CTOs, Marketing-Leitern und Projektmanagern bei der Entscheidung.

Die 5 Kriterien für Drupal

Wenn mindestens zwei der folgenden Punkte auf Ihr Projekt zutreffen, ist Drupal höchstwahrscheinlich die richtige Wahl:

1. Komplexe Datenstrukturen

Ihr Content besteht nicht nur aus “Titel” und “Body”. Sie haben Produkte mit Varianten, Veranstaltungen mit Terminen und Orten, Mitarbeiter mit Abteilungen und Projekten. Drupal ist im Kern ein Entity Construction Kit. Wir können beliebige Datenmodelle klicken und diese miteinander verknüpfen (Entity References), ohne eine Zeile Code zu schreiben.

2. Granulare Rechteverwaltung (ACL)

Sie brauchen mehr als “Admin” und “Redakteur”.

  • Redakteur A darf nur News in der Abteilung “HR” erstellen, aber nicht veröffentlichen.
  • Redakteur B darf alles veröffentlichen, aber keine Nutzer löschen.
  • Nutzer C darf nur seine eigenen Profildaten sehen. Drupals Rechtesystem ist extrem fein granular und lässt sich beliebig erweitern.

3. Mehrsprachigkeit (Multilingual)

Ihre Seite muss in 10 Sprachen verfügbar sein, inklusive Fallbacks (z.B. “Zeige Englisch, wenn Japanisch fehlt”) und komplexen Übersetzungs-Workflows. Multilingualität ist in Drupal Core tief verwurzelt, nicht nur ein Plugin wie bei vielen anderen CMS. Jedes Feld, jede Konfiguration ist übersetzbar.

4. Sicherheit & Compliance

Sie sind eine Bank, eine Versicherung, eine Behörde oder ein Konzern mit strengen IT-Security-Richtlinien. Drupal hat ein dediziertes Security Team und einen strikten Prozess für Security Advisories. Nicht umsonst setzen das Weiße Haus, die NASA und die deutsche Bundesregierung auf Drupal.

5. Headless / Decoupled Architektur

Sie wollen die Inhalte zentral verwalten, aber auf verschiedenen Kanälen ausspielen (Website, App, Smartwatch, Digital Signage). Drupals “API-First” Ansatz bedeutet, dass alle Daten standardmäßig per JSON:API oder GraphQL verfügbar sind. Es ist eines der besten Headless-CMS auf dem Markt, das trotzdem noch ein Backend für Redakteure bietet.

Wann ist Drupal NICHT die richtige Wahl?

Seien wir ehrlich: Drupal hat auch Nachteile. Es ist komplex, ressourcenhungrig und erfordert spezialisierte Entwickler.

Vermeiden Sie Drupal, wenn:

  • Das Budget klein ist: Unter 15.000€ Projektbudget ist Drupal selten sinnvoll umsetzbar.
  • Die Anforderungen simpel sind: Eine Firmen-Homepage mit 5 Seiten, einem Kontaktformular und einem Blog? Nehmen Sie WordPress oder Astro.
  • Kein technisches Know-how vorhanden ist: Sie brauchen jemanden, der sich um Updates (Composer, Drush) kümmert. Es ist kein “Install and Forget” System.
  • Der Fokus rein auf E-Commerce liegt: Für reine Online-Shops sind Shopify oder Magento oft besser geeignet, obwohl Drupal Commerce sehr mächtig ist.

Drupal vs. WordPress: Der direkte Vergleich

FeatureWordPressDrupal
ZielgruppeBlogger, KMU, Marketing-SitesEnterprise, Universitäten, Gov
LernkurveFlach (Einstieg in Minuten)Steil (Wochen bis Monate)
DatenmodellStarr (Posts & Pages)Flexibel (Entities & Fields)
PerformanceGut für kleine SitesSkaliert für High-Traffic
SicherheitOft Ziel von Hacks (Plugins)Sehr hoch (Enterprise Grade)
KostenGünstig in EntwicklungHöherer Initialaufwand

Fazit

Entscheiden Sie sich für Drupal, wenn Sie eine Plattform bauen wollen – langlebig, skalierbar, sicher und tief integriert in Ihre IT-Landschaft.

Entscheiden Sie sich für etwas anderes, wenn Sie schnell und günstig eine Website brauchen, die primär Marketing-Zwecken dient und wenig komplexe Logik beinhaltet.

Als Drupal-Experte berate ich Sie gerne neutral, ob Drupal für Ihr spezifisches Vorhaben der richtige Weg ist – oder ob wir lieber eine schlankere Lösung wählen sollten.


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Ich freue mich darauf, Ihre Drupal-Website zu betreuen!

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Drupal schwieriger zu lernen als WordPress?
Ja, die Lernkurve ist steiler. Drupal ist ein Framework für komplexe Anwendungen, während WordPress auf einfache Bedienung für Blogger optimiert ist. Für Redakteure ist Drupal jedoch oft einfacher, da die Eingabemasken maßgeschneidert werden.
Eignet sich Drupal für kleine Websites?
Meistens nicht. Der Overhead für Hosting, Wartung und Entwicklung lohnt sich für einfache Visitenkarten-Websites selten. Hier sind WordPress oder Static Site Generators oft die bessere Wahl.
Wie sicher ist Drupal?
Drupal gilt als eines der sichersten CMS auf dem Markt und wird daher oft von Regierungen und Banken eingesetzt. Das Security-Team ist exzellent und Sicherheitslücken werden sehr schnell geschlossen.

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